„Höhere Steuern für die Bürger bei gleichzeitiger Senkung der Unternehmenssteuern sind unsozial.“ ist ein Standardsatz der sozialen Marktwirtschaft, aber stimmt er?
Tatsächlich muss ein Unternehmen alle sozialen Abgaben, Steuern usw. verdienen, sonst würde es seine Existenz vernichten. Dabei spielt es keine Rolle, ob Umsatz oder Gewinn besteuert werden. Die Unternehmenssteuern schlagen selbstverständlich auf die Preise durch und der Verbraucher bezahlt sie sowieso. Unternehmenssteuern verringern demnach die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, wenn zur gleichen Zeit sein chinesischer Konkurrent steuerfrei davonkommt. Unsozial ist demnach, dass inländische Unternehmen überhaupt besteuert werden. So vernichtet man Arbeitsplätze.
Es ist immer sinnlos, zwei Kategorien gegeneinander auszuspielen. Dass sich viele Unternehmer unsozial verhalten, bestreitet keiner. Sie deshalb zu besteuern, entwickelt etwa die gleiche Logik wie der Verkäuferschnack: „Nachts is kälter als draußen.“ Einer Lösung kommt man keinen Schritt näher, wenn man die Sprache zum Verkleiden ärmlicher Gedanken missbraucht.