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wo es um Sprache geht (noch im Umbau)
Na endlich, das generische Femininum

Donnerstag 7 Dezember 2023

Nest im BAum

Das Nest des Webervogels wird vom Männchen gebaut; das Weibchen entscheidet ggfs. über den Einzug. (Bild: © Baer)

Während kaum einer genau hinschaut, werden in Gesetzestexte Wörter wie Landminen gelegt. Sie dürften justitiabel sein. Das österreichische Bundesgesetz über die Flexible Kapitalgesellschaft (FlexKap) soll zum Jahresbeginn 2024 in Kraft treten. Im Text findet sich dreimal das Wort „Bundesministerin“, etwa im § 29: „Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist die Bundesministerin für Justiz betraut.“ Was in dem Text nicht vorkommt, ist ein „Bundesminister“.

Na endlich, könnte man als friedliebender Mensch sagen: Ist doch wurscht, ersetzen wir halt das generische Maskulinum durch das generische Femininum, und es ist endlich eine Ruhe. Aber im täglichen Sprachgebrauch bezeichnet das Femininum „Ministerin“ die Frauen, und nur die Frauen, während das generische Maskulinum sämtliche biologischen Geschlechter bezeichnet. Das ist nun mal so, das kann man zwar ändern wollen, aber man kann es nicht anordnen, das funktioniert nicht, jedenfalls schafft es keinen Rechtsfrieden.


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