In diesem Land ist es jedermanns gutes Recht, nach der schönen Weltmeisterschaft auch wieder schlechten Fußball zu sehen. Auch dass er dafür bezahlt, bleibt ihm unbenommen. So lange allen übrigen das Recht zusteht, für Fußball, den sie nicht sehen möchten, auch nichts zu bezahlen.
Drei von vier Spielen im Fernsehen sind kein guter Fußball, trotzdem werfen die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten dafür einen Haufen Geld aus dem Fenster. Mein Geld, sagte ich mir vor drei Jahren und entsorgte das TV-Gerät. Übrigens, falls Sie es wissen möchten: Der Entzug war harmlos, selbst die guten Sendungen –” WISO, nano und den Jonas Bruno –” vermisse ich wie Himbeereis beim Schneeräumen.
Aber lassen wir uns nicht ablenken. Der öffentliche Auftrag der Anstalten –” den ihr Chef, der Herr Pleitgen, so gerne im Munde führt –” ist auch mir lieb und sogar teuer. Für meinen Deutschlandfunk zahle ich gerne einen volksbildungserhaltenden Solidarbeitrag, selbst wenn ich das Radio nur gelegentlich einschalte. Aber Fernsehen mag ich nicht. Und dafür bezahlen schon gar nicht.
Angenommen, die Öffentlichen verzichteten auf Unfug, den die Privaten ebensogut senden, zum Beispiel schlechten Fußball, dann würde ich wegen der erwähnten WISO, nano und so vielleicht wieder Gebühren zahlen wollen. Aber jetzt hams mi derwischt, die Anstalten. Es könnte nämlich sein, dass ich einen PC besitze, schon um meine Umsatzsteuer abzuführen, dazu zwingt mich das Finanzamt. Dieser Umstand „nährt den Verdacht der nimmersatten Anstalten, ich wolle mir den Genuss ihres Gedudels gebührenfrei erschleichen“ wie Thomas Hoof in den aktuellen Hausnachrichten von Manufactum schreibt. Klicken Sie da mal hin, die Pointe ist so hübsch.
Ich sags den Anstalten als Privatperson und ich sags Ihnen als GEZ-mäßig doppelt veranlagter Geschäftsmann: Ich sehe nicht fern. Punkt. Da unterschreibe ich diesen erstaunlich gut formulierten Protest: CDU-Mitglieder begehren gegen GEZ-Gebühr auf im Wortlaut zu lesen auf Spiegel-Online. Ich hoffe, die Anstalten werden sich an den Freiberuflern wundreiben.