Siebzig Prozent der Deutschen wünschen Reformen, so heißt es. Und etwa dieselbe Menge sei gegen Reformen. Sobald es konkret wird.

Das könne nicht sein, ergehen sich die Kommentatoren: Die Deutschen seien entweder dumm oder sie möchten nicht, dass man ihren Besitzstand befummelt.

Die Lösung ist einfacher. Sieben von Zehn sind für wirkliche Reformen. Ein ebenso großer Teil der Bevölkerung, der von den genannten Sieben mindestens Vier ein zweites mal zählt, mag Reformen nicht, die keine Reformen sind. Ihre Reaktion ist ganz vernünftig: Für Bockmist den Besitzstand aufgeben, wäre unverantwortlich.

Ob die Zahlen stimmen, ist Nebensache. Dass die Reformen keine sind, lautet das Thema. Es handelt sich bestenfalls um Reformoiden. Uns wurde im Labor an der Uni diese Definition ans Herz gelegt, gleich am ersten Tag: Fummeln ist unsachgemäßes Hantieren.

Die billigste Lösung für die Volkswirtschaft wäre demnach diese: Sobald ein Politiker das Wort Reform absondert, muss er eine Gebühr von 1000 Euro entrichten, sofort, bar auf die Kralle.