Wie der Streik auch ausgehen mag, die Bahn hatte ihn verloren, bevor er begann. Weil sie die Bürger gegen sich aufbringt. So unbeliebt war die Bahn zu keiner Zeit, auch nicht als wir noch eine Bahnsteigkarte lösen mussten, um die Lieben am Zug zu begrüßen. Seither hat sich die Bahn ihren Kunden entfremdet. Schon durch ihre Sprache verrät sie Tag für Tag, dass sie uns nicht als Fahrgast schätzt, sondern als Komponente ihrer Gewinn- und Verlustrechnung.

Der Kunde merkt’s und ist verstimmt. Und hält klammheimlich zu den Lokführern: „Endlich mal einer, der es der Bahn zeigt! Das ist die Mühe wert.“ Hätte die Bahn im Bürger einen Verbündeten, hätten die Lokführer längst klein beigegeben. So kann die Bahn ihre streikbedingten Millionenverluste nur sich selbst zuschreiben. Die Lokführer nutzen die Gunst der Stunde. Ob die Bahn daraus lernt? Falls ja, werden wir es an ihrer Sprache merken, denn sie spiegelt die Einstellung des Bahnvorstands zu seinen Kunden.