Der Umgang mit der Waffe und mit Werkzeug ist erlernbar. Sprechen Sie wie alle, hört keiner hin, die Ohren Ihrer Hörer stehen auf Durchzug. Für Konsumgüter mag das angehen. Für erklärungsbedürftige Produkte aus Wertarbeit muss Ihre Sprache den Unterschied zwischen einer knappen und einer hohen Marge rechtfertigen. Das gilt für die Welthandels- und -verkehrssprache, und es gilt für die Muttersprache.

Die Weltsprache ist nicht gutes Englisch, sondern zumeist schlechtes Englisch, oder manchmal bereits das globische Englisch. Anbieter von Sprachkursen verdienen so lange an Ihnen, wie Sie weiter daran glauben, dass sich großer Aufwand in gutes Englisch auszahlt. Und falls Sie bereits gutes Englisch können, lassen Sie sich (nach so viel Mühe verständlich) ungern auf die Wirklichkeit ein: Für den Alltag genügt nämlich in 98 von 100 Fällen das reduzierte, korrekte Globisch – während ein wirklich gutes Englisch der Verständigung nicht nur nichts nützt, es schadet sogar. Weil es die meisten Menschen nicht verstehen. Das provoziert Fehler, und die sind teuer. Deshalb ist gutes Englisch fast immer untauglich, und wo es dennoch benötigt wird, genügt nicht, was man gemeinhin ein „gutes Englisch“ nennt; da muss es fehlerlos sein. Auch wenn die meisten glauben, sie kämen mit ihrem Englisch durch, Recht haben sie trotzdem nicht.

Für die deutsche Sprache gilt Ähnliches. Es ist zwar Mode, mit englischen Versatzstücken um sich zu werfen. Aber wen kann Geschwafel von dem besonderen Wert Ihres Angebotes überzeugen? Ist Ihr Angebot erklärungsbedürftig und zugleich teurer als sein Plagiat, muss auch die Sprache den Abstand wahren, damit Ihre Wertarbeit von der Kopie stets unterscheidbar bleibt.

Sprache ist ein Produktionsfaktor. Lassen Sie ihn arbeiten – für Sie.