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wo es um Sprache geht (noch im Umbau)
Professor plädiert wider das Berater-Kauderwelsch

Freitag 14 Juli 2006

„Gute Berater erkennt man daran, dass sie auf inhaltsleere Anglizismen verzichten,“ meint Dietmar Fink, Professor für Unternehmensberatung und Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Managementforschung. In seinem Beitrag Sprechen Sie Consultisch? zitiert er Konfuzius:

„Unbedingt die Worte richtig stellen. Der Edle ist vorsichtig und zurückhaltend, wenn es um Dinge geht, die er nicht kennt. Kennt er die Worte und Begriffe nicht, so ist die Sprache konfus. Ist die Sprache konfus, so entstehen Unordnung und Misserfolg. Darum muss der Edle die Begriffe und Namen korrekt benutzen und auch richtig danach handeln können. Er geht mit seinen Worten niemals leichtfertig um.“ Das sei das Erste, was er täte, wenn er ein Land zu regieren hätte.

Zur spontanen Erkennung von Experten, mit denen Sie zusammenarbeiten möchten, oder von denen wir regiert werden wollen, genügt diese Konfuzianische Nagelprobe. Mit seinem Plädoyer wider das Berater-Kauderwelsch bricht Dietmar Fink eine Lanze für unsere Sprache. Man darf hinzufügen: Zum Lügen eignet sich das Deutsche wie jede andere Sprache, aber längst nicht so leichthin wie das Englische. Dort hört sich auch der tollste Schwachsinn wie Expertesisch an. Kein Wunder, dass Berater der Versuchung kaum widerstehen. Aber, man muss ja nicht alles mitmachen.


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