Kern der Waldschlösschenfrage ist nicht, ob es eine Brücke gibt, sondern wie sie in die Landschaft passt. Dass es eine geben soll, hatten die Bürger entschieden. Das mag wehtun, gehört aber zur Demokratie. Wie die Brücke aussehen sollte, hat man allerdings auch den Bürgern überlassen.

Das aber hat mit Demokratie nichts zu tun, denn von Ästhetik versteht der mehrheitliche Bürger nichts. Er hält auch nichts davon, deswegen sollte er damit nicht erst befasst werden. Würde in Fragen der Kultur der Wille der Mehrheit gelten, dann sähe Dresden vielleicht aus wie Hoyerswerda, nur nicht so lieblich.

Die Brücke, die nun am Waldschlösschen entsteht, sieht genau so aus, wie es die Betonköpfe verdienen. Es wäre ein Leichtes gewesen, eine Brücke zu bauen, mit der die Mehrheit ihren Frieden findet, und die Minderheit möglicherweise auch.