Früher, als noch die Ochsen größere Köpfe hatten und auch sonst alles besser war (die Schnitzel größer und flacher), da lauteten deutsche Werbe-Slogans so:
„Für Dich wasch ich perfekt“
„Bauknecht weiß, was Frauen wünschen“
und die Lebensformel des deutschen Mannes lautete 1-2-3-4:
„Eine Frau, zwei Kinder, drei Zimmer, vier Räder“
Allerdings reagierten wir Pennäler auf die Reklame für den neuen Lloyd – „Der bequeme Viersitzer mit dem geräumigen Gepäckraum“ – mit eigener Poesie: „Wer den Tod nicht scheut, fährt Lloyd“.
Keine Scheu vor dem Hohn der Kunden hat die hierzulande am totalsten international aufgestellte Ährlein. Ihr alter Spruch „There is no better way to fly!“ mag für die meisten Bürger eine Fremdsprache gewesen sein, aber hallo: Das war ja fast ein ganzer Satz! Und fehlerlos.
Da ist der neue Slogan „Nonstop you“ von herzerfrischender Ichweißnichtwieheit, er ist – nein, mir ist – so bedeutungs-schwanger und irgendwie doch zugleich -leer. Ich lese ihn, ich bin beschwingt und giere auf pausenlose Flüge. Nonstop hin, nonstop her, hast you that gesehen? Bist you noch da, you da? Nie mehr auf fernen Airports in der Lounge pennen: Von nun ab null Zwischenstopp!
Unter uns: Im Englischen steht You für „Sie“, nicht für „Du“. Aber lassen wir das. So ein richtig ganzer Satz, einer mit Verb und mit Grammatik und so, der würde den modernen Menschen überfordern, das ginge nicht. Woher auch: Schulabgänger bilden keine ganzen Sätze mehr. Englische Sätze schon gar nicht. Können sie nicht … also bilden, können sie keinen, keinen whole english sentence. Aber what shall’s? Can the others also not.
Übrigens, für schwanger lies: Schwager, nein: schweigend. Oder was anderes. In der Werbung zählt der Inhalt nichts, nur auf den Ton kommt es an, da dürfte sogar Nonsense stehen. Hauptsache die Stimmung ist irgendwie emotional (rein gefühlsmäßig gesehen).
Alles-klah, you? You can say you to me.