Die zwischen Viersen und Anrath weltberühmten Barden namens Insterburg & Co, den Reiferen sicher noch bekannt, pflegten ihr Geblödel auf der Bühne zu unterbrechen, um bei der Frage zu verharren: Dürfen wir „Massagesalon“ überhaupt noch sagen? Das war gewagt. Für ihre Demut bekannt, feierten sie sich als „Weltmeister der Kunst“, womit sie ein für allemal klärten, was der Klärung bedurft hatte. Und geht so etwas aber heute nicht mehr, das ungehemmte Verbreiten von M-Wörtern.

„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen“ (Ludwig Wittgenstein, mit Bild von ® Fotolia)

Es gibt Wörter, deren Nichtaussprechbarkeit nicht einmal zitiert werden soll. Das hat laut Spottolskis Recherchen zur Folge, dass irgendwann keiner mehr weiß, welches böse Wort durch die gute Schreibung „N-Wort“ ersetzt wurde. Den N-Wortlern wird das sicher weiterhelfen. Ein gewisser Herr Mohr aus Vergessenwo wird seinen Namen ändern müssen, sein Name ist ein Vergehen an Mitmenschen. Schon wieder ein „M“, das könnte knapp werden. Die Q-Leute lehnen es bekanntlich ab, mit den noch echteren Q-Leuten verwechselt zu werden. Da muss sich der Leser schon mal selbst bemühen: Wer mag hier so quer gemeint sein, queer gemeint? Ähnliches gilt für das „K-Wort“, die frühere Bezeichnung für eine Bedeckung  des weiblichen (Vorsicht!) Hauptes (ist noch mal gut gegangen). Wer mit dem K-Wort umspringt, als gehörte es ihm, kriegt einen Scheißsturm (den „sturm“ bitte verzeihen) um die Ohren. Zum K-Wort gab es Morddrohungen, auch zum Q-Wort. Apropos Mord: mit „M“? Beim K-Wort glauben übrigens manche Bürger, es ginge um irgendein Amt in Berlin. Nicht auf der Höhe der Zeit sind die Leute. Und meine Frau bekommt einen dicken Hals, wenn ich das Wort „beige“ auf den Lippen bilde, nicht einmal denken soll ich es! So gesellt sich zur Sammlung ein B-Wort.

Vielleicht wird das mit der Rechtschreibung einfacher, wenn uns demnächst die Wörter ausgehen, schlägt Spottolski vor. Dabei war hier noch nicht die Diskriminierung alter Leute (da ist es, das A-Wort!) angeprangert, auch nicht der durch Sprachgendern generierte Sexismus (Bingo, ein Wort mit „S“!) gegen Männer. Mit diesem Wort wird dann gottlob der passende Ismus entfallen – womit das Problem gelöst wäre. So verlaufen wir uns im Gesümpf der Sprache, es sei denn wir überließen es den KI-Apps! Lass doch die einander ärgern, wir gucken zu. Oder gucken weg und schmusen (mit „sch“).