Die Duma rettet die russische Sprache vor ausländischem Einfluss. Laut Süddeutscher Zeitung (SZ) geht es darum, „dass Fremdwörter in staatlichen Behörden,

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Hinter Mauern ist freie Sprache am besten aufgehoben (Bild © Oliver Baer)

Gerichten, auch in Medien, Kinos und in der Werbung nicht mehr verwendet werden dürfen.“ Die russische Sprache solle nicht von ausländischen Sprachen „verunstaltet und übernommen werden“, zitiert die SZ den Fraktionschef der Partei Gerechtes Russland.

Eine bemerkenswert staatstragende Umsicht, wenn man die Sorgfalt bedenkt, mit der die russische Staatsführung in der Ukraine dafür sorgt, dass alles, was aus Russland kommt, fragwürdig wird, nicht nur die Sprache. Der Überfall auf die Ukraine führte bereits im März 2022 zur spontanen Abstrafung, etwa in dem Berliner Restaurant Datscha Kreuzberg, wo man sich unmissverständlich mit der Ukraine solidarisierte. Dennoch berichteten die Mitarbeiter dem rbb bereits im März 2022: „Es arbeiten auch Ukrainer, Russen, Moldawier und Belarussen hier, aber weil wir hier alle Russisch sprechen, werden wir alle boykottiert.“

Da liegt eine Verwechslung vor. Wenn man Sprache für ein Lebewesen hält, ist sie auch strafmündig und muss für ihre Untaten zur Rechenschaft gezogen werden. Wir können sie dann im Knast besuchen.