Nichts gegen Schläge unter die geistige Gürtellinie von Rechtsextremen, zumal wenn sie vorgeben für die deutsche Sprache einzutreten, von der sie jedoch nichts verstehen. Aber wer zuschlägt, sollte selber Bescheid wissen.
Der Abgeordnete Miro Jennerjahn hatte im sächsischen Landtag mit einer beherzten Rede den Antrag der NPD auf Eliminierung von Anglizismen abgewürgt. Das Deutsche sei seit jeher ein Sprachbastard. Wenn man alles wegräume, was von außen gekommen ist, bleibe nichts mehr übrig, sagte er und zerlegte anschließend das Ansinnen der NPD.
„Allerdings ist alles, jeder einzelne Punkt, den Herr Jennerjahn als Beispiel für seine Behauptung anführt, falsch.“ sagt die Redaktion von Belles Lettres – Deutsch für Dichter und Denker. Dort wird Herrn Jennerjahns Rede in allen Einzelheiten zerpflückt – übrigens von einem, der gar nicht in den Verdacht geraten kann, den Rechtsextremen eine Schneise zu schlagen.
Bitte lesen Sie bei Belles Lettres weiter, besonders wenn Sie als Purist auftreten, egal welcher Couleur: Man lernt nie aus. Und was die Herrschaften aus der NPD anbelangt: Sie verstehen von der Sache so wenig, dass sie den Unterschied sowieso nicht bemerken.
Wenden wir uns lieber den Freunden vom Goethe Institut zu: Webguerillas starten den Kampf um die deutsche Sprache (ein reizendes Video, drei Minuten lang). Ich bin bereit alles zurückzunehmen, was ich jemals Unfreundliches über das Goethe-Institut gesagt habe.