Kürzer hätte ich es nicht sagen können:

Damit kein Missverständnis aufkommt. Ich mag das Land und seine Menschen. Den feinsinnigen Humor, die Toleranz, die Gelassenheit, die Sprache, die Lebensart, die Kultur, auch die globale Orientierung. Gerade wir Deutschen mit unserer Neigung zu übertriebenen Ängsten können manches von den Engländern lernen. (Wolfgang Kaden in Spiegel Online)

In Luxemburg aufgewachsen, bin ich Europäer, ein deutschsprachiger Europäer, der zuerst Französisch, erst später Englisch lernte, dann achtzehn Jahre im angelsächsischen Ausland gelebt hat. In meiner Erinnerung haftet kein Beispiel, wo sich die Engländer als Europäer hervorgetan hätten. Sie waren es nie, sie sind es nicht und sie gehören wer weiß wohin, nur nicht in die Europäische Union.

David Cameron
Premierminister Cameron (Bild: Website 10 Downing Street)

Mir stehen als Europäer die Türken und die Russen näher als die Engländer. Die Isländer streben zur Europäischen Union, die Iren sind (ziemlich glaubhaft) ein Mitglied der Union. Und im Grunde sind es auch die Norweger – mit denen wir sehr gut auskommen, obwohl sie der Union fernbleiben (so lange das Öl fließt). Aber die Engländer, so lange sie darauf bestehen, mit ihrem Finanzplatz London die Vernichtung der Realwirtschaft voranzutreiben, so lange gehören diese Engländer – in Quarantäne. Und zwar bis sie begreifen: Das Sägen des Astes, auf dem man sitzt, ist lustig anzuschauen, so lange wir uns auf dem Niveau von Laurel und Hardy bewegen.

Auf keinen Fall gehören Engländer in Brüsseler Büros, wo sie für jede wichtige Sache die Entscheidungsvorlage schreiben – weil eben keiner so gut Englisch kann wie sie – und wo sich alle Übrigen einreden lassen, „English first!“ gehöre zum Wesen der global vernetzten Welt.

We have let you get away with too much for too long. Now, if you’ve got a problem finding the door let me help you.