Alle Flugzeuge haben nur ein Ziel: ein englischsprachiges Land (Bild: Fotolia)
Wo wimmelt es nur so von internationalem Verkehr? Am Flughafen. Halt, das heißt airport – da ist man international aufgestellt, da wirbt man auf Englisch. Und das ist gut so.

Dann stoßen brand eins-Leser auf einen Beitrag über die Duty-free-Unternehmer Gebrüder Heinemann. Obwohl es zollfreies Parfüm, Zigaretten für Flüge innerhalb der EU nicht mehr gibt, sind sie weiterhin sehr erfolgreich. Märkte sind Gespräche, hat sich dort jemand an Cluetrain erinnert (oder an seinen gesunden Menschenverstand). Zum Beispiel im Hamburger Laden (mit viel englischer Beschriftung) steht Personal je nach der nächsten abfliegenden Maschine bereit: „Vor Flügen nach Russland sind russischsprachige Kollegen vor Ort, die alle Vorlieben dieser Klientel kennen […] Vor Dubai-Flügen sind arabischkundige Verkäufer im Dienst …“

Glaubt man der Logik deutscher Anbieter, fallen die Heinemänner aus der Rolle. Von Tchibo bis Siemens hört man eher Töne wie diese: „Die Weltsprache ist Englisch! Die Sprache der Kunden verwenden, bei Ihnen piepts wohl! Wir quatschen auch unsere deutschen Kunden mitten in Deutschland auf Englisch an!“

Vermutlich weil die Muttersprache der Deutschen (schlechtes) Englisch ist, und sie es aus der Werbung lernen sollen? Oder weil sich über 60 Millionen zahlungskräftige erwachsene Deutsche ihrer Sprache schämen?


Lesenswert, ab August auch auf dem Bildschirm: der Beitrag über die Gebrüder Heinemann: Vetternwirtschaft, brand eins, Juliheft 2012, mit weiteren Hinweisen auf gutes Marketing.

Gebr. Heinemann SE & Co. KG erwirtschaften über 2 Milliarden Umsatz mit 5500 Mitarbeitern weltweit.