Baden-Württembergs Landeschef Günther Oettinger wird „Sprachpanscher des Jahres 2006“, darauf können wir schon wetten. Der Verein Deutsche Sprache hat ihn mit vier anderen Finalisten nominiert, die Mitglieder des Vereins werden in den kommenden Wochen abstimmen. Unsterblich ist Herr Oettinger jedoch schon, seit er kundtat:
„Englisch wird die Arbeitssprache, Deutsch bleibt die Sprache der Familie, der Freizeit; die Sprache, in der man Privates liest.“
Jeder, auch der Facharbeiter, müsse Englisch beherrschen, versicherte er treuherzig, nicht nur die Eggseckjutiws. Außer den Einwanderern, versteht sich, von ihnen verlangt der MP, dass sie Deutsch lernen, verdammt nochmal, damit sie integriert würden. Mit den Deutschen. Die sprechen dann tagsüber Englisch, abends Deutsch. Dafür reden die Zugereisten Deutsch, abends Türkisch. Was kann da noch schiefgehen …
Eigentlich gebührt Oettinger der Sprachpanscherpreis nicht. Er panscht nicht, er sagt klar und deutlich, auf Deutsch, was er denkt. Si tacuisses, philosophus mansisses, zu Deutsch: Hättest Du das Maul gehalten, wir hätten Dich mit einem Filosofen verwexelt.