baerentatze

wo es um Sprache geht (noch im Umbau)
Spottolski schult ab Mai

Freitag 11 Mai 2012

Spottolski verteilt jetzt Nachhilfestunden unter den englisch verstörten Katern sowie den Miezen (auf Anfrage auch Miezen sowie Katern). Bei der grasenden Mehrversprechung kennt sich ja kein Katz mehr aus und wird das nun anders in Ohorn, englisch mäßig gesehen. (Gemeint ist vermutlich die galoppierende Mehrsprachigkeit, Red.)

Es geht los: Wer zuerst eine Sex würfelt, kommt in die Relegation.

'Und am Tor sehen Sie die verschlungenen Genitalien von mir und meinem Mann.' (Bild: Fotolia)

Da ist als erstes die Getümologie zu klären: Relegation kommt von Religion, wie man (auch frau) sieht. Religion heißt bekanntlich das Zurückliegende (re = zurück, klar?), will sagen man kehrt zurück durch Relegation dahin, wo man uhreinst herkam, in die unterste Kreiskasse. Das Gegenteil von Relegation ist natürlich die Permutation, das heißt Aufstieg, und füllt die Vereinskasse. So was weiß man als Vereiner.

Irgendwie Fragen?

Wir geraten zur Promotion, die ist quasi dasselbe wie 1:0, muss aber haufenweise. Also pro (!) Saison sind diese zu sammeln, dann gibt es am Ende eine Motion (Motion, Bewegung – alles klar?). Gut. Und die geht beispielsweise in den Circus, belohnungsmäßig, das macht Stimmung in der Mannschaft. In Ohorn grassiert jetzt der Piccadilly Circus. Der ist aus dem Londoner Untergrund, da wollen wir nicht hin. Aber anschließend frustriert der in Großröhrsdorf mit einem Public Interviewing: öffentliche Nabelschau. Das sollte wohl „gastiert“ heißen. Da gucken wir doch lieber den Relegierten an.

Na dann, wenn wir diese Sache so weit geklärt haben, kommen wir zu was anderem: den Anglizismen. Und sind die jetzt out, also so was von oberout. Auch Denglisch. „Is not more,“ verklärte Spottolski jüngst die Lage in aller Öffentlichkeit. „Canste in the pipe stöffen und schmökern.“ Will sagen, die shooting stars heißen wieder wie früher star shnuppies und das baby shooting ist nicht mehr, wer sind wir denn, dasselbe wie Babys abschießen, ich glaub es geht los. Dagegen erwägt die Ohorner Abendschule der Kater und Miezen (Miezen und Kater), dass man (beziehungsweise frau) sich als nächstes der Apostrofen annehmen muss, denn am Bauer’n-Hof kommt es wiederholt zu Wirrungen mit der Gerechtschreib’ung. Hat mit Permutation und Relocation nicht so irrsinnig viel zu tun, das Thema musste aber mal promoted werden.

Nicht versäumen möchte Spottolski bei dieser Gelegenheit eine Bekanntgabe, zu der er nicht befugt ist: Ohorn bekommt einen „Kiss and Ride“-Parkplatz neben der Feuerwehr, das bedeutet auf Normalo: „Küsschen und weg!“, denn an den Autobahnen werden jetzt Pendlerautomaten aufgestellt. Da zieht man sich morgens Einen, der wird geküsst und anschließend relegiert. Oder promoviert. Wahlweise auf Englisch. Eizellheiten würden noch geklärt, heißt es. Ministeriell.

Es kann auch ähnlisch sein, sagt Spottolski, er werde dem nachgehen. Hauptsache ist auf dem Platz: „Englisch ist ein Mus, Deutsch ein Schmus!“

Sonznochfragen?


Unserem Bildungsauftrag nachkommend, folgt hier die witzentkernte Erklärung der Wörter Relegation und Promotion.

„Bleibt es beim momentanen Spielstand, wäre Köln direkt abgestiegen und Hertha würde sich in die Relegation retten.“ (Spiegel Online am 5. Mai 2012). Da im Englischen, wo diese Begriffe herkommen, Relegation Abstieg bedeutet und Promotion Aufstieg, fehlt diesem Satz das eigentlich Erhellende, nämlich der Sinn. Sofern sich der SPIEGEL nicht blamieren möchte.

Mit anderen Worten und nun richtig: der Hertha BSC geht es darum, nicht von der ersten in die zweite Liga relegiert zu werden, während die Fortuna Düsseldorf die Promotion von der zweiten in die erste Liga anstrebt, welche sie erzielen wird, wenn sie die Hertha in den zwei Spielen um Relegation/Promotion besiegt. Man könnte auch Abstieg und Aufstieg sagen, aber das wäre ja unkuhl, da könnten nicht einmal die Miezen darüber lachen. One can English; bloß mit dem Deutschen hapert es.

(Spottolski, nach Diktat vereist) out


  1.  
    21. Mai 2012 | 14:19
     

    Nun steht es fest: Hertha ist relegiert, Fortuna ist promotiert. Sie sehen, es liest sich besser so: Hertha steigt ab, Fortuna steigt auf.

  2.  
    15. Mai 2012 | 21:54
     

    Nehmen wir an, es bliebe beim Spielstand von 2:2 zwischen Fortuna und Hertha, dann wäre das Ergebnis aus Hin- und Rückspiel zusammen: Relegation = Abstieg für die Hertha (aus der ersten in die zweite Liga) und Promotion = Aufstieg (aus der zweiten in die erste Liga) für die Fortuna. Das kann einen durcheinanderbringen. Diesen Hinweis für die fußballerisch nicht so Zufußen brachte Ihnen – ein Sponsor. Dass es sowas noch gibt …

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